Autor: Gebrüder Grimm
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm.
Der Herr antwortete:
und gab ihm ein Stück Gold, das so groß war, wie Hansens Kopf. Der Hans im Glück zog sein Tüchlein hervor, wickelte den Klumpen darin ein, setzte ihn sich auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Hause.
Wie er so dahin ging, und immer ein Bein vor das andere setzte, kam ihm ein Reiter entgegen, der frisch und fröhlich auf einem muntern Pferd dahin trabte.
sprach Hans ganz laut,
Der Reiter, der das gehört hatte, rief ihm zu:
sagte der Reiter und hielt an,
sprach Hans,
Der Reiter stieg ab, nahm das Gold und half dem Hans hinauf. Dann gab er ihm die Zügel fest in die Hand und sprach:
Hans war seelenfroh, als er auf dem Pferd saß und so frank und frei daher ritt. Nach einem Weilchen fiel es ihm ein, es sollte noch schneller gehen! Da fing er an, mit der Zunge zu schnalzen und hopp, hopp! zu rufen.
Das Pferd setzte sich in starken Trab, und eh es sich Hans versah, war er abgeworfen, und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte. Das Pferd wär auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer aufgehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich trieb. Hans suchte seine Glieder zusammen, und machte sich wieder auf die Beine. Er war aber verdrießlich und sprach zu dem Bauer:
sprach der Bauer,
Hans im Glück willigte mit tausend Freuden ein. Der Bauer schwang sich auf das Pferd, und ritt eilig davon. Hans trieb nun seine Kuh ruhig vor sich her, und bedachte den glücklichen Handel.
Als er zu einem Wirtshaus kam, machte er Halt, aß in der großen Freud, alles was er bei sich hatte, sein Mittags- und Abendbrot rein auf, und ließ sich für seine letzten paar Heller ein halbes Glas Bier einschenken. Dann trieb er seine Kuh weiter, immer auf das Dorf seiner Mutter zu. Die Hitze wurde aber drückender, je näher der Mittag kam, und Hans befand sich in einer Heide, die wohl noch eine Stunde dauerte.
Da ward es ihm ganz heiß, so dass ihm vor Durst die Zunge am Gaumen klebte.
dachte Hans,
Er band sie an einen dürren Baum, und stellte seine Leder-Mütze unter, aber so sehr er sich auch abmühte, es kam kein Tropfen Milch zum Vorschein. Weil er sich dabei aber ungeschickt anstellte, gab ihm das ungeduldige Tier mit einem der Hinterfüße einen solchen Schlag vor den Kopf, dass er zu Boden taumelte, und eine Zeit lang sich gar nicht besinnen konnte, wo er war.
Glücklicher weise kam gerade ein Metzger des Weges, der auf einem Schubkarren ein junges Schwein liegen hatte.
rief er, und half dem guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgefallen war. Der Metzger reichte ihm seine Flasche und sprach:
sprach Hans, und strich sich die Haare über den Kopf,
sprach da der Metzger,
sprach der Hans im Glück. Er übergab ihm die Kuh, ließ sich das Schweinchen vom Karren losmachen und den Strick, woran es gebunden war, in die Hand geben.
Hans zog weiter und überdachte, wie ihm doch alles nach Wunsch ging. Begegnete ihm ein Ungemach, so würde es doch gleich wieder gut gemacht.
Es gesellte sich bald darauf ein Bursche zu ihm, der eine schöne, weiße Gans unter dem Arm trug. Sie boten einander die Zeit, und Hans fing an, ihm von seinem Glück zu erzählen und wie er immer so vortheilhaft getauscht hätte. Der Bursch sagte, dass er die Gans zu einem Taufsschmaus bringe:
fuhr er fort, und packte sie bei den Flügeln,
sprach Hans, und wog sie mit der einen Hand,
Indessen sah sich der Bursch nach allen Seiten ganz bedenklich um, schüttelte auch wohl mit dem Kopf.
Dem guten Hans ward bang:
sprach er,
Er nahm also das Seil in die Hand, und trieb das Schwein schnell auf einem Seitenweg fort. Der gute Hans im Glück aber ging seiner Sorgen entledigt mit der Gans unter dem Arm seiner Heimat zu.
sprach er mit sich selbst,
Als er durch das letzte Dorf gekommen war, stand da ein Scherenschleifer mit seinem Karren, und sang zu seiner schnurrenden Arbeit:
Hans blieb stehen und sah ihm zu. Endlich redete er ihn an und sprach:
antwortete der Scheerenschleifer,
sprach der Schleifer,
sprach Hans.
antwortete Hans,
und reichte ihm die Gans hin.
sprach der Schleifer und hob einen schweren, gewöhnlichen Feldstein, der neben ihm lag auf,
der Hans im Glück lud den Stein auf und ging mit vergnügtem Herzen weiter, seine Augen leuchteten vor Freude und er sprach für sich:
Indessen, weil er seit Tagesanbruch auf den Beinen gewesen, begann er müde zu werden. Auch plagte ihn der Hunger, da er allen Vorrat auf einmal in der Freude über die erhandelte Kuh, aufgezehrt hatte. Er konnte schließlich nur mit Mühe weiter gehen und musste jeden Augenblick Halt machen, dabei drückten ihn die Steine ganz erbärmlich. Da konnte er sich des Gedankens nicht erwehren, wie gut es wäre, wenn er sie gerade jetzt nicht zu tragen brauchte.
Wie eine Schnecke kam er zu einem Feldbrunnen geschlichen, da wollte er ruhen und sich mit einem frischen Trunk laben; damit er aber die Steine im Niedersitzen nicht beschädigte, legte er sie bedächtig neben sich auf den Rand des Brunnens. Darauf drehte er sich um, und wollte sich zum Trinken bücken, da versah er es, stieß ein klein wenig an, und beide Steine plumpsten hinab.
Der Hans im Glück, als er sie mit seinen Augen in der Tiefe des Brunnens hatte versinken sehen, sprang vor Freude auf, kniete dann nieder und dankte Gott mit Tränen in den Augen, dass er ihm auch diese Gnade erwiesen und auf eine so gute Art von den Steinen befreit, das sei das einzige, was ihm noch zu seinem Glück gefehlt.
Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang der Hans im Glück nun, bis er daheim bei seiner Mutter war.